Im Prosecco-Namensstreit streiten Italien und Slowenien über die Verwendung des Begriffs „Prosecco“.
Prosecco, eine Schaumweinsorte, die in den Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien im Nordosten Italiens hergestellt wird, erfreut sich in den letzten Jahren weltweit großer Beliebtheit. Dennoch wird in Slowenien auch die Rebsorte Prosecco angebaut, die als „Prosek“ bezeichnet wird.
Der Konflikt begann im Jahr 2009, als die Europäische Union der Petition Italiens zustimmte, den Namen Prosecco im Rahmen seines Systems der geografischen Angaben (GI) zu sichern.
Folglich durften nur Schaumweine, die in bestimmten Regionen Italiens hergestellt wurden, als „Prosecco“ vermarktet werden. Allerdings verwendeten slowenische Hersteller weiterhin „Prosek“, um ihren aus derselben Rebsorte hergestellten Schaumwein zu beschreiben, und behaupteten, dass der Name in ihrem Land schon seit Jahrhunderten vorherrschend gewesen sei, bevor Italien mit der Prosecco-Produktion begann.
Im Jahr 2019 verschärfte Slowenien den Streit, indem es eine Beschwerde bei der Europäischen Union einreichte und Italiens ausschließliches Recht zur Verwendung des Namens Prosecco in Frage stellte. Slowenien forderte, dass auch „Prosek“ der Status einer geschützten geografischen Angabe zuerkannt werden sollte, damit slowenische Hersteller „Prosecco“ für ihren eigenen Schaumwein verwenden könnten.
Der Konflikt dauert an und eine Lösung muss noch gefunden werden. Der Streit verdeutlicht die vielschichtigen und oft kontroversen Fragen rund um den Schutz geografischer Angaben und der kommerziellen Interessen verschiedener Länder und Regionen auf dem Weltmarkt.